Hamburg. Auch mehrere Monate nach der Vorstellung der neuen Tarife der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) reißt der Protest gegen diese nicht ab.

Die Gema fungiert als Treuhänder, zieht im Auftrag der 65 000 Mitglieder, die als Textdichter und Komponisten arbeiten, Lizenzgelder unter anderem von Klubs, Bars und Diskotheken ein, in denen Musik gespielt wird. Das neue Tarifmodell, das ab April 2013 in Kraft treten soll, wird vielfach kritisch betrachtet. Bundesweit haben sich Veranstalter zu Initiativen zusammengeschlossen, die heute gegen die neuen Strukturen protestieren. Beispielrechnungen zufolge stehen den Veranstaltern massive Kostensteigerungen ins Haus. Diese würden ein "Klubsterben" auslösen, sollten die Tarife in der von der Verwertungsgesellschaft vorgeschlagenen Form in Kraft treten. Die Gema hingegen argumentiert, dass pro Veranstaltung nicht mehr als zehn Prozent der Eintrittsgelder als Lizenzgebühr eingezogen werden sollen. Nach Ansicht der Kritiker könnte dieser Anteil jedoch vielfach überschritten werden. Und für kleinere Klubs und Bars, die oftmals sehr eng kalkulieren müssten, sei schon ein Zehntel des Eintritts ein empfindlicher Einschnitt.

Auch in Hamburg hat ein Bündnis, das unter dem Namen "Gema stoppen" in Erscheinung tritt, zu einer Kundgebung aufgerufen. Bei einer symbolischen Bestattungsfeier auf dem Spielbudenplatz soll am Nachmittag der Stadtteil St. Pauli zu Grabe getragen werden.