Das vorwitzige Federvieh, dem Jan Delay seine Stimme leiht, hat den Sprung auf die große Leinwand in fröhlichen, bunten Bildern geschafft.

Früher oder später schaffen sie ihn alle, den Sprung auf die große Leinwand. Ob Petterson und Findus, Wickie oder Laura und ihr Stern - haben die Helden der Kinderbücher die Bibliotheksregale ebenso wie die Merchandising-Abteilungen der Spielzeugläden erobert, dauert es nicht mehr lange, bis sie in Spielfilmlänge in die Kinos kommen. Nun ist "Der kleine Rabe Socke" an der Reihe, das vorwitzige Federvieh von Nele Moost und Annet Rudolph.

Rabe Socke lügt wie gedruckt. Er bringt seine Kumpels schon mal um das komplette Spielzeug, benimmt sich beim Spaghetti-Essen daneben und zerstört das geliebte Dreirad von seinem besten Freund Eddi-Bär - natürlich nicht ohne eine Erklärung parat zu haben. Socke ist nicht unbedingt ein Sympathieträger, könnte man meinen. In dem Film bringt er nun nicht nur sich selbst in Schwierigkeiten, als ihn etwa Frau Dachs (gesprochen von Katharina Thalbach) zu Nestarrest verdonnert, sondern gleich den ganzen Wald.

In fröhlichen, bunten Bildern erzählen die animationserfahrenen Regisseure Ute von Münchow-Pohl und Sandor Jesse dieses Abenteuer um den Antihelden Rabe Socke. Der macht nicht immer alles richtig, ist ein mächtiger Angeber und Feigling, der aber natürlich im Grunde seines Herzens ein feiner Kerl ist, dem die jungen Zuschauer alles verzeihen. Die kecken Sprüche "Bitte, danke" und "immer meistens" - gesprochen von Jan Delay mit seiner herrlich knarzigen Stimme - verinnerlichen die Kindern gleich nach dem ersten Mal und plappern sie fortan fröhlich mit. Dass es auf Zusammenhalt, Freundschaft und Ehrlichkeit ankommt, ist ihnen ohnehin klar.

Kinder bis ins Grundschulalter amüsieren sich prächtig mit Socke, bangen mit ihm um den Staudamm und seine Freunde und mögen ihn trotz seines Rabaukentums.

Bewertung: empfehlenswert

"Der kleine Rabe Socke" D 2012, 75 Min., o. A., R: Ute von Münchow-Pohl, Sandor Jesse, täglich im Abaton, Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa-Filmstudios, UCI Mundsburg/Othmarschen/Smart-City; www.rabe-socke-film.de