Los Angeles. Er war ein richtig großer Kerl, und er hat es geschafft, mit einer einzigen Rolle unvergessliche Eindrücke auf der Leinwand zu hinterlassen. Michael Clarke Duncan, der vom Scheitel bis zur Sohle zwei Meter maß, spielte 1999 in Frank Darabonts Gefängnisdrama "The Green Mile" den Todeskandidaten John Coffey, der zwei Mädchen umgebracht haben soll und im Jahr 1935 auf die Vollstreckung des Todesurteils wartet. Duncan verkörperte den Hünen als Muskelprotz mit kindlichem Gemüt und übernatürlichen Kräften. An seiner Seite musste sich Tom Hanks als Gefängnisaufseher mächtig anstrengen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Duncan war schon mehr als 30 Jahre alt, als ihm dieser Durchbruch als Schauspieler gelang. Vorher hatte der aus armen Verhältnissen in Chicago stammende Mann als Bauarbeiter, Türsteher und unter dem Namen "Schwarzer Cäsar" auch als Stripper gearbeitet. Seiner alleinerziehenden Mutter, die selbst gern Schauspielerin geworden wäre, war das offenbar nicht genug. Sie drängte ihn nach Los Angeles zu gehen. Dort bekam er bald Jobs als Leibwächter und spielte kleinere Rollen, oft als Türsteher. Bei den Dreharbeiten zu "Armageddon" freundete er sich mit Bruce Willis an, der dafür sorgte, dass er die Rolle in "The Green Mile" bekam. Er wurde für einen Oscar und für den Golden Globe nominiert. Kleinere Rollen übernahm er in "Sin City", "The Scorpion King", und er sprach den Commander Vachir in "Kung Fu Panda".

Am 13. Juli erlitt Duncan einen Herzinfarkt, von dessen Folgen er sich nicht erholte. Montag ist er mit 54 Jahren in Los Angeles gestorben.