Ein Taufvorschlag von Tino Lange

"Wie hieß das TUI Operettenhaus eigentlich früher?", war eine Frage, die kürzlich durch den Redaktionsraum geisterte. Eine kurze Recherche später wussten wir: Von 1920 bis 2007 hieß die Musicalbühne am Spielbudenplatz schlicht Operettenhaus. Das war bislang einer der wenigen Fälle, bei denen Namens- und Kultursponsoring aufeinandertrafen, denn im Gegensatz zu Fußballstadien wie der Hamburger AOL- ... HSH-Nordbank- ... Imtech-Arena, ehedem Volksparkstadion, oder Multifunktionsarenen wie der Hamburger Color-Line-Arena ... O2 World oder der ehrwürdigen Düsseldorfer Philipshalle ... ääh Mitsubishi-Electric-Halle hat sich Namenssponsoring noch nicht auffällig oft auf Opernhäuser, Theatersäle oder Musikklubs erstreckt. Die "Emirates Elbphilharmonie" war vor zwei Jahren auch nur ein Aprilscherz.

Ist vielleicht auch besser so. Denn so dringend manche Hamburger Theater oder Klubs den einen oder anderen warmen Geldregen auch brauchen könnten - wer würde schon seine Lieblingsband im EasyCredit-Molotow, Allgäuer-Latschenkiefer-Logo, Dat-Backhus-Knust oder Blohm+Voss-Docks sehen wollen? Wer denkt bei Kaiser's-Keller noch an die Beatles, bei AachenMünchener Freiheit 36 an Rock 'n' Roll? Wer tanzt noch im Grünen Jägermeister oder im Wiesenhof-Hühnerposten?

Der Vorläufer des Hamburger Operettenhauses soll übrigens die Central-Halle gewesen sein, die ebenso wenig mit der Krankenversicherung zu tun hatte wie der Central Park an der Max-Brauer-Allee, gleich um die Ecke von der Astra-Stube. Wie hieß die Astra-Stube eigentlich vorher?