Urwald sieht anders aus: In einem Studio des Münchner Bavaria-Filmgeländes stehen zwei Topfpflanzen, ein paar Kisten stehen herum, im Hintergrund ein Hubschrauberskelett. In diesen sparsamen Kulissen entsteht derzeit einer der aufwendigsten "Tarzan"-Filme aller Zeiten. Kellan Lutz, bekannt aus der "Twilight"-Saga, wird den Naturburschen spielen, seine Jane wird Spencer Locke. Stuntmen spielen die Affen. Tarzan tobt in einem mit Markierungspunkten übersäten Ganzkörperanzug durch die Szenerie. Fast 60 Kameras halten seine Bewegungen fest, die später Grundlage für die Arbeit von 110 Animatoren sind, die daraus im Motion-Capture-Verfahren einen Animationsfilm in 3-D machen. Schauspieler Lutz tobt über die Kisten, die später zu Felsen werden. "Ich fühle mich wie auf einem Abenteuerspielplatz. Das erinnert mich an meine Kindheit", sagte Lutz, dessen Großeltern aus Hamburg kamen. Der durchtrainierte Schauspieler gibt Tarzan auf jeden Fall schon mal eine angemessene Figur.

Reinhard Klooss führt Regie, hat das Drehbuch geschrieben und ist Produzent. Der Dschungel soll in seinem Film auf einem "magisch überhöhtem Realismus" basieren, mit 100 Meter hohen Bäumen, 1000 Meter tiefen Wasserfällen. "Die Zivilisation bekommt in unserem Film ihr Fett weg", verspricht er. Es ist weltweit der drittgrößte Film, der in diesem Verfahren hergestellt wird. Produktionskosten: 25 bis 40 Millionen Euro. 2013 soll der neueste "Tarzan" ins Kino kommen.