Sieben Tage, sieben Termine - was nicht fehlen darf

Stadtführungs-Entertainment, eine Band, die eigentlich keine ist, Russlands neue literarische Stimme und eine starke Montags-Session - die LIVE-Redaktion weiß, was den Besuch lohnt.

Donnerstag "Ganz Paris träumt von der Liebe" - das war früher. Ohne diese Schlager-Herrlichkeit wollen Lars Dahms und Sven Amtsberg "Die Wahrheit über Paris" erklären. Weil Amtsberg ein moderner Münchhausen ist, geht der Michel, zugleich Treffpunkt dieses Stadtführungs-Entertainments, als Pariser Wahrzeichen durch und es wird Cancan getanzt (Englische Planke 1, 20 Uhr, 5 Euro).

Freitag Aus Berlin kommt viel Neues. Sich I Am Not A Band zu nennen und dabei klassisches Geigenspiel mit moderner Elektronik zu kombinieren klingt zunächst gewagt. Mit diesem Mix hat das Duo indes schon zwei Alben produziert und Dancefloor-Tauglichkeit bewiesen. Wie sich die elf Songs des dritten Albums "BAND BAND" machen, ist vom Duo im Nachtasyl zu hören (Alstertor, 21.30 Uhr).

Sonnabend Das Künstlerhaus eins eins in Osdorf bietet für manche Maler Wohn-, für andere Ausstellungsraum. Die Hamburgerinnen Carmen Hillers und Katrin Stender zeigen dort konkrete Kunst mit Aquarellen und Tempera-Malereien, basierend auf dem farbintensiven und leuchtstarken Malmittel Eitempera (Lübbersmeyerweg 11, Vernissage 19.30 bis 22 Uhr, bis 23.9., Sa/So jeweils 15 bis 18 Uhr).

Sonntag Mit Michael Schischkin, Jahrgang 1961, hat die neue russische Generation eine Stimme. Unterhaltsam zieht der Autor in seinem ausgezeichneten Roman "Venushaar" die Leser in einen Strudel von Schicksalen und Liebesgeschichten. Aus der deutschen Übersetzung liest der in der Schweiz lebende Schischkin im Hotel Wedina (Gurlittstr. 23, 17 Uhr, Eintritt frei).

Montag Sessions gehen mit guten Musikern immer. Vor allem, wenn Schlagzeuger Konrad Ullrich in den "Jazzraum" zu seiner Research-Reihe lädt. Zum achten Teil hat der Schlagzeuger den ausgezeichneten Hamburger Saxofonisten Sebastian Gille, Sven Kerschek (Gitarre und Bass) und Stephan Meinberg (Trompete) eingeladen. Da alle Meister der Improvisation sind, können im Hafenbahnhof besondere Klanglandschaften entstehen (Große Elbstr. 276, 21.30 Uhr).

Dienstag Stephan Spenders Roman "Der Tempel" beschreibt auf plastische Art eine Männerfreundschaft zwischen einem Engländer und einem Hamburger Ende der 1920er-Jahre in Hamburg. Von der 1988 erschienenen deutschen Übersetzung hat der Männerschwarm-Verlag eine Neuausgabe herausgebracht. Schauspieler Samuel Weiss liest im Literaturhaus den deutschen Text (Schwanenwik 38, 20 Uhr).

Mittwoch Die Themen Reise und Aufbruch faszinieren Künstler. Karolina Waal und Marc Lehmann sind an Nord- und Ostsee aufgewachsen und geprägt vom Hamburger Charme. Beider Begeisterung für den Aufbruch ins Neue drückt sich in ihrer Schau "Weite suchen" im Projektor aus. Ergänzt wird diese vom Film "Into the Wild", in dem Sean Penn einen Aussteiger in Alaska spielt (Sternstr. 4, Ausstellung ab 19 Uhr, Film 21 Uhr, auch 30./31.8., 1.9.).