Michael Batz hat ein Stück über die Schmuckstraße auf St. Pauli geschrieben

Hamburg. Der Dokumentarist und Theatermacher Michael Batz hat sich schon viele Jahre mit dem Schicksal der chinesischen Community in Hamburg beschäftigt. Sein Stück "Morgen und Abend der Chinesen" ist im Auftrag der Hamburgischen Bürgerschaft entstanden, es erzählt die Geschichte der "Chinesenstraße", der Schmuckstraße auf St. Pauli.

Wie in vielen anderen Hafenstädten der Welt auch hatten sich zahlreiche Chinesen, die meist als Heizer, Matrosen und Wäscher aus der Seeschifffahrt in Hamburg hängen geblieben waren, auf St. Pauli niedergelassen und dort mal besser, mal weniger gut in das alltägliche Leben eingefügt.

Während des Nationalsozialismus wurden die Chinesen mit ihrem fremdländischen Aussehen, ihrer geheimnisvollen Schrift und ihren auffallenden Lebensgewohnheiten immer stärker Opfer von Repression und Verfolgung. Eine Razzia der Gestapo am 13. Mai 1944 in den Straßen St. Paulis führte schließlich zum Ende der kleinen Hamburger "Chinatown" an der Schmuckstraße. Die Letzten von ihnen wurden in das Konzentrationslager 'Langer Morgen' in Wilhelmsburg deportiert. Zur Entwicklung einer Chinatown wie in New York oder San Francisco ist es in Hamburg nicht mehr gekommen. Den Text von Michael Batz lesen Wolf Frass und Xiu-Yong Lin, Musik spielt dazu die Chinesin Mona Li.

Am Donnerstag spielen zur Erinnerung an die "Chinesenstraße" dort mehrere bunt gemischte Teams Fußball. In den Pausen wird die Geschichte der Schmuckstraße erzählt, dazu werden Bilder projiziert.

Morgen und Abend der Chinesen Mi, 22.8., 19.00, Konfuzius Institut, Chinesisches Teehaus (Feldbrunnenstr. 67). Eintritt: 5.- bis 8.-; Memory Kick Do, 23.8., 19.00, Bolzplatz Schmuckstraße/Ecke Gr. Freiheit, Eintritt frei.