Hamburg. Die Fans in der ausverkauften Fabrik halten die Flaggen von Puerto Rico und Bolivien hoch, von der Galerie hängt ein Plakat, das "Freiheit für die politischen Gefangenen Kolumbiens" fordert. Bei den Konzerten von Calle 13 treffen politische Botschaften auf komplexe und tanzbare Rhythmen. In Lateinamerika spielt die zwölfköpfige Band nur in Stadien, in Hamburg verdoppelt sie ihre Anhängerschaft gegenüber dem Vorjahr auf fast 1400.

Die vorherrschende Sprache in der Fabrik ist Spanisch, man hat das Gefühl in einem Klub auf Puerto Rico zu stehen, zumal die Temperaturen sich Richtung der 40-Grad-Marke nähern. Der Schweiß fließt in Strömen, es wird getanzt, gesungen und gefeiert. Zwei Stunden dauert diese Tour de Force aus Hip-Hop und Latin Jazz, Rapper Rene Pérez peitscht Band und Publikum immer wieder nach vorn, eine Atempause gibt es nicht. Am Ende belagern Dutzende von Fans Backstage-Eingang und Tourbus für ein Autogramm oder ein Lächeln in die Kameras. Calle 13 - ein Synonym für Glückshormone.