“Was passiert, wenn's passiert ist“ mit Cameron Diaz ist eine billige, dreimal durch den Klischeewolf gedrehte Komödie von Kirk Jones.

Mit Schwangeren hat der Drehbuchautor leichtes Spiel. Die gebärende Frau ist der kleinste gemeinsame Nenner des Kinopublikums, der Kreißsaal der Schnäppchenmarkt für billige Lacher. Hecheln und Presswehen, Hormonschwankungen und Kurzatmigkeit - sobald sich ein dicker Bauch ins Bild schiebt, senkt sich das Niveau des Films auf das eines Junggesellenabschieds nach mitternächtlicher Stunde. Es wird laut, albern und geht in etwa so erwachsen zu wie ein Pausenhofstreich, ausgeheckt von einer Truppe Elfjähriger.

Mehr als 20 Jahre ist es her, dass sich der Babyalarmspaß "Kuck mal wer da spricht" als Riesenerfolg entpuppte. Seither hat sich in der Geschichte der Schwangerenkomödie - wenn man das an Seichtigkeit nicht arme Genre einmal so nennen mag - nichts getan. Ein Actionfilm aus den frühen 90ern hat heute reichlich Patina angesetzt, den Spermawitzen aus "Kuck mal wer da spricht" ist bislang nichts Nennenswertes hinzugefügt worden. Das geht einem durch den Kopf, wenn man den Fehler begeht, das als Episodenfilm getarnte Missverständnis "Was passiert, wenn's passiert ist" anzusehen, das diese Woche in den Kinos startet.

Die Komödie beruht auf dem gleichnamigen Bestseller der US-Autorin Heidi Murkoff - und sind Bücher über Windelwechseln und Geburtsvorbereitungskurse meist eine qualvolle Angelegenheit, so sind es Filme über selbige Dinge erst recht. "Was passiert, wenn's passiert ist" buchstabiert von der Erfolgsmutti über die Daddy-Gang bis zu einem Paar in der Krise sämtliche Konstellationen durch, die das Kinderkriegen heutzutage bereithält.

Leider landet der britische Regisseur Kirk Jones ("Eine zauberhafte Nanny") nur bei einer dreimal durch den Klischeewolf gedrehten Lightversion. Cameron Diaz ist als Schwangere mit Wespentaille eine Augenweide, Chris Rock rollt den Sportbuggy mit Muskeleinsatz über die Waldwege. Es bleibt das schale Gefühl, Zeuge einer Alibiveranstaltung zu sein. Eines Films, der behauptet, vom Wunder des Elternwerdens zu handeln und sich in Schenkelklopfern und Verlegenheitspointen rettet. Was für ein Elend.

+---- "Was passiert, wenn's passiert ist" USA 2012, 110 Min., o. A., R: Kirk Jones, D: Cameron Diaz, Jennifer Lopez, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg, UCI Mundsburg/Othmarschen/Smart-City; www.waspassiert-film.de