Als ich Ende der 60er-Jahre das Album "Music from Big Pink" der ehemaligen Band von Bob Dylan hörte, treffend The Band genannt, war es wie eine Offenbarung. Diese jungen Männer, so alt aussehend mit ihren Bärten, Hüten und dunklen Anzügen, sahen aus wie streng religiöse Einwanderer des 19. Jahrhunderts und hatten so gar nichts gemein mit dem damaligen Flower-Power-Look.

Das gleichnamige Buch von John Niven erzählt die fiktive Geschichte des jungen Drogendealers Greg. Es beginnt damit, dass Greg mit dem Suizid eines Mitgliedes der Band konfrontiert wird. Tod, Drogen, Selbstmord durchziehen das Buch. Die Sixties, Hippies, LSD, Vietnam - das alles wird hier thematisiert, ohne jemals klischeehaft zu werden.

Spannend für jeden, der die Zeit erlebt hat oder sich dafür interessiert. Wie schon in Nivens Buch "Kill your Friends" werden auch hier die Leser höchst spannend unterhalten. Ein wunderbares Kompliment für den Autor ist wohl der Kommentar von Robbie Robertson, einem Musiker von The Band: "Der muss wohl damals dabei gewesen sein ..."

John Niven: "Music from Big Pink". Dt. von Stephan Glietsch, Heyne, 224 S., 9,99 Euro