Erfurt. Mehr als eineinhalb Jahre nach Bekanntwerden des Betrugsskandals beim Kinderkanal (KiKA) dauert die juristische Aufarbeitung an. Für den 27. August ist der inzwischen dritte Prozess vor dem Landgericht Erfurt angesetzt. Angeklagt sind der ehemalige Herstellungsleiter Marco K. sowie der Geschäftsführer und Gesellschafter einer Produktionsfirma, Klaus-Peter E., wie das Erfurter Landgericht mitteilte. Beiden werden mehrere Fälle von Untreue und Bestechlichkeit sowie Beihilfe zur Untreue und Bestechung vorgeworfen.

Der 45-jährige Marco K. war vor rund einem Jahr zu einer mehrjährigen Haftstrafe wegen Bestechlichkeit und Untreue in 48 Fällen verurteilt worden. Er hatte einer Berliner Produktionsfirma fingierte Rechnungen ausgestellt. Mit einem Teil des Geldes hatte er seine Spielsucht und seinen gehobenen Lebensstil finanziert. Der federführende MDR hatte den Gesamtschaden durch den Betrugsskandal mit insgesamt 8,2 Millionen Euro beziffert.