Hafenklang. Brasilien, Land des Künstlerfußballs und der Samba. Schon jetzt kann sich auf die nächste Olympiade - und die nächste Fußball-Weltmeisterschaft - gefreut werden. Aber abseits der bekannten Klischees ist Brasilien auch eine Nation des Rocks und des Metals. So kamen vergangenes Jahr zu "Rock in Rio IV" 700 000 Besucher nach Rio de Janeiro auf den Platz des zukünftigen olympischen Dorfes, um mit Metallica, System Of A Down, Motörhead und diversen weiteren Größen von Rock bis Pop zu feiern. Natürlich war auch Sepultura dabei, die seit ihrem Durchbruch in den 90er-Jahren weltweit in der Metalszene populäre Knüppelgarde aus Belo Horizonte.

Denn Metal hat eine lange Tradition zwischen Rio de Janeiro, São Paulo und Belo Horizonte. Wie in den USA und in Europa griffen schon in den 80er- und frühen 90er-Jahren auch rund um den Zuckerhut Bands wie Sepultura, Executer, Angra und Krisiun zu den musikalischen Waffen.

Und Krisiun aus São Paulo wählte 1990 die stachelbewehrte Keule: Inspiriert von den US-Death-Metal-Pionieren Morbid Angel und den deutschen Thrash-Legenden Sodom und Kreator ,schickten sich die Brüder Alex Camargo, Moyses Kolesne und Max Kolesne an, die extremste Band ihres Kontinents zu werden - schnell, kompromisslos und geradezu virtuos brutal. Und das ist ihnen, wie man auf dem aktuellen achten Album "The Great Execution" (2011) und heute im Hafenklang hört, beeindruckend gelungen.

Krisiun, Dawn Of Obliteration, Devastator Mi 15.8., 21.00, Hafenklang (S Reeperbahn), Große Elbstraße 84, Eintritt 13,-; www.krisiun.com.br