Hamburg. Der altehrwürdige Bau an der Außenalster ist prächtig, und genau deswegen braucht er ab und an auch einmal eine kleine Sanierung: Das Literaturhaus soll ja nicht nur in kultureller Hinsicht glänzen. Aber die 60 000 Euro, die Literaturhaus-Chef Rainer Moritz in der kommenden Saison für Handwerker berappen muss - die tun schon weh. Sie belasten ja den Etat, der sich, wie ein wie immer unverzagter und launiger Moritz mitteilte, "seit 1989 nicht verändert hat".

Nicht verändert im Vergleich zum vergangenen Jahr haben sich auch andere, durchaus eindrucksvolle Zahlen: Wieder kamen 13 000 Besucher zu den Veranstaltungen des Hauses. Sie besuchten 149 Veranstaltungen, unter anderem mit Judith Schalansky, Umberto Eco, Martin Walser, Jeffrey Eugenides und Peter Nádas. Ein Höhepunkt des Frühjahrs sei die Ausrichtung der ersten Hamburger Graphic-Novel-Tage gewesen, sagten Moritz und Pressesprecherin Antje Flemming bei der Saisoneröffnungs-Konferenz.

Um sodann einen Ausblick auf das hochklassige Programm 2012/13 zu werfen: Das führt der amerikanische Romancier Richard Ford an, der mit seinem neuen Roman "Kanada" am 9. Oktober nach Hamburg kommt. Weitere Gäste sind unter vielen anderen Katharina Hagena, Stephan Thome, Tim Parks, A.L. Kennedy, Florian Illies, Karen Duve und Richard Sennett. Auch das neue Programm mischt in bewährter Manier Hochliterarisches mit Populärem - und verspricht ein wie stets erfolgreiches zu werden.