Wacken. "Hey, das geht ab, wir feiern die ganze Nacht!" Der Partyhit der Atzen, beim Wacken Open Air im riesigen Biergarten von Kult-Keyboarder Mambo Kurt auf der Heimorgel interpretiert, hat zwar nichts mit Heavy Metal zu tun, fasst aber die Festivalstimmung am ersten Tag perfekt zusammen.

Bei wenig Regen und umso mehr Sonnenschein ist den etwa 80 000 Besuchern aus aller Welt unverkennbar nach einem Feierwochenende zumute. Schon als am Donnerstag Punkt 15 Uhr die Tore zum Festivalgelände geöffnet werden, strömen die euphorisierten Massen vor die drei Hauptbühnen. Viele stürmen vor allem los, um sich den besten Platz für das spätere Konzert der holländischen Metal-Rock-'n'-Roll-Band Volbeat zu sichern, die Headliner des ersten Abends ist.

Mehr als 100 Bands werden hier bis zur Nacht auf Sonntag zu hören sein, darunter Szenegrößen wie Machine Head, Testament, In Extremo, Opeth und Amon Amarth.

Mit Spannung wird der für Sonnabend geplante Auftritt der Scorpions erwartet, die angekündigt haben, auf ihre seichte Mitpfeifhymne "Wind Of Change" zu verzichten und stattdessen einen echten Hardrock-Gig zu spielen - getreu dem alten Bandmotto "Here I am, rock you like a Hurricane".

Wegen der starken Regenfälle der vergangenen Tage war mit einem Matschchaos auf den Zeltplätzen gerechnet worden, die Veranstalter hatten Fans zuletzt sogar aufgefordert, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, um die Böden nicht weiter zu zerstören. Doch dank des Einsatzes von großen Mengen Rindenmulch, der auf die durchnässten Flächen geschüttet wurde, ist das mehr als 200 Hektar große Areal bislang problemlos begeh- und befahrbar. Einer ebenso langen wie fröhlichen Metal-Party steht also nichts im Wege.