Um das Festival türkischer Konzerte anzukündigen, ließ Pianist Fazil Say einen Flügel auf das Dach des “Emporio“-Hochhauses heben.

Hamburg. Spektakulärer kann man eine Konzertreihe wohl kaum ankündigen: Auf dem frisch aufgestockten Flachdach des Emporio-Hauses, dem ehemaligen Unileverhaus, spielte der türkische Pianist Fazil Say gestern Nachmittag in einen dicken Mantel gehüllt und von äußerst frischem Wind umtost sein Klavierstück "Black Earth" auf einem Steinway-Flügel.

Damit gaben Say und die Elbphilharmoniekonzerte als Veranstalter einen Vorgeschmack auf die "Türkischen Nächte", die den Klassik- und Crossover-Star vom 23. bis 29. Mai zum Mittelpunkt der Hamburger Musikwelt machen sollen. Neben eigenen Werken, u. a. seinem Violinkonzert mit Patricia Kopachinskaya als Solistin, stehen Konzerte mit türkischen Künstlern auch aus dem Bereich der Weltmusik, der Sufi-Musik und der Dance-Szene wie Kudsi Erguner oder Mercan Dede auf dem Programm.

Der Flügel war für diese Freiluft-Performance wohlverpackt von einem Kran außen an der Fassade des Hauses, das derzeit komplett entkernt und von hohen Kränen umgeben ist, hochgezogen worden. Den Regenwolken, die den Vormittag über Hamburg in suppiges Grau gehüllt hatten, blieb bei so viel Aufwand gar nichts anderes übrig, als sich respektvoll zu verziehen und einem wolkenlosen Himmel Platz zu machen. Wenigstens vorübergehend.