Rathaus Altona. Der finnische Regisseur Aki Kaurismäki ist nicht unbedingt für seinen Hang zum Märchenhaften bekannt. In "Le Havre" allerdings, den das Zeise Open Air heute zeigt, schenkt er den Randgestalten und Außenseitern der Gesellschaft, dem Stammpersonal seiner Filme, nicht nur einen Hoffnungsschimmer, sondern gleich einen ganzen Batzen davon.

Kaurismäki erzählt die Geschichte von Arletty (Kati Outinen, Kaurismäkis Lieblingsschauspielerin) und Marcel Marx (André Wilms, ebenfalls ein alter Bekannter im Kaurismäki-Kosmos), der früher ein Pariser Bohemien war und heute Schuhe putzt. Als eines Tages in einem Container am Hafen von Le Havre illegale Einwanderer aus Afrika aufgespürt werden, hilft er einem halbwüchsigen Jungen, der vor den Truppen des Innenministeriums flüchten konnte, nimmt ihn bei sich auf und hilft ihm schließlich bei dessen Weiterfahrt zur Mutter nach London.

"Le Havre", der im vergangenen Jahr beim Filmfestival in Cannes zu sehen war, ist eine Hommage an die Welt der kleinen Leute und ein Plädoyer für die Nächstenliebe. "Je skeptischer ich selbst werde, desto optimistischer sind meine Filme", hat der Regisseur in einem Interview gesagt. "Le Havre" jedenfalls entlässt den Zuschauer in heiterer Stimmung.

Zeise Open Air: Le Havre, heute, 22.00 im Rathaus Altona, Platz der Republik 1, Seiteneingang, Betty-Levi-Passage, Eintritt: 7,-/6,-, Reservierung nur online unter www.zeiseopenair.de