B-Movie. Wer einen 25. Geburtstag feiert, der hat sich was verdient. Und zwar eine ordentliche Feier, die schon mal ein ganzes Jahr dauern kann - etwa im Fall des B-Movie. Das Programmkino an der Brigittenstraße ist seit einem Vierteljahrhundert Garant für außergewöhnliche Filmprogramme, die sich grundsätzlich abseits vom Mainstream bewegen und Hamburger Kinogängern präsentieren, was sonst nirgendwo zu sehen ist. An diesem Sonnabend Ulrike Ottingers Experimentalfilm "Madame X: Eine absolute Herrscherin" aus dem Jahr 1977.

Erzählt wird die Geschichte einer grausamen Frau, die ihren Anhängerinnen Gold, Liebe und Abenteuer auf den Wellen des Chinesischen Meeres verspricht. Eine exotisch-surreale Collage, mit Laiendarstellern auf dem Bodensee gedreht und vor den Zeiten des Quotendrucks vom ZDF finanziert. Zur Präsentation des 141-minütigen Films kommt Regisseurin und Kritikerin Monika Treut ("Kriegerin des Lichts") ins B-Movie, die in der Zeitschrift "Frauen und Film" schrieb: ",Madame X' repräsentiert nichts, weder die Macht noch die Ohnmacht der Frau(en); viel eher simuliert der Film, er arbeitet mit Zeichen, die Macht vortäuschen, die parodistisch auf ein Szenarium anspielen, das eher der Simulation (...) angehört als der Wirklichkeit." Klingt nach einem anregenden Kinoabend.

"Madame X: Eine absolute Herrscherin" Sa 28.7., 20.00, B-Movie (U Feldstraße), Brigittenstraße 5; www.b-movie.de