Der Verleger und Journalist Wolfram Weimer plant zunächst ein einmaliges Jubiläumsheft

München. Deutschland bekommt eine neue alte Zeitschrift: 50 Jahre nach der ersten Ausgabe kehrt das Satiremagazin "Pardon" an deutsche Kioske zurück. Ende November soll eine Jubiläumsausgabe herauskommen. Nach dem Vorbild des ersten Hefts, bei dem Erich Kästner und Loriot Pate standen, holen sich die neuen Macher um den ehemaligen Chefredakteur von "Welt", "Cicero" und "Focus" Wolfram Weimer auch ein halbes Jahrhundert später wieder prominente Unterstützung mit ins Boot. Welche Autoren und Karikaturisten für "Pardon" den Stift schwingen werden, steht offiziell noch nicht fest. Im Internet geistern die Namen Hellmuth Karasek, Harald Schmidt und Eckart von Hirschhausen umher.

Das Magazin ist zunächst als einmaliges Jubiläumsheft geplant. Bei erfolgreichem Start ist eine "Fortsetzung sicher nicht ausgeschlossen", sagt eine Sprecherin. "Pardon" startet mit einer Auflage von 70 000 Stück und wird fünf Euro pro Heft kosten. Das Redaktionsteam arbeitet bereits im Karikaturen-Museum Gulbransson am Tegernsee am Comeback des Satiremagazins - am selben Ort, an dem einst das legendäre "Simplicissimus"-Magazin entstand.

"Pardon" wurde 1962 in Frankfurt gegründet und war mit mehr als 1,5 Millionen Lesern zeitweise die größte Satirezeitschrift Europas. Autoren wie Alice Schwarzer, Günter Wallraff und Hans Magnus Enzensberger veröffentlichten ihre Texte in dem Magazin. 1984 wurde es eingestellt.

Von 2004 bis 2007 versuchte sich der Jenaer Satiriker Bernd Zeller erstmals an einer Wiederbelebung des Blattes. Für ihn schrieben Autoren wie Götz Alsmann, Roger Willemsen, Doris Dörrie und Wiglaf Droste.