Der stilbildende britische Electro-Jedi-Ritter, DJ, Produzent und Remixer Mark Pritchard legt am 29. Juli im Golden Pudel Club auf.

Hamburg. Von den 1000 Alben, die man laut "Guardian" vor seinem Ableben gehört haben sollte, hatte eins einen durchaus merkwürdigen Namen: "76:14". Auch die Tracks klangen wie die Codes von Supermarkt-Kassiererinnen: "12 18" oder "0 54". Verantwortlich für den Zahlensalat, der nichts weiter als die jeweilige Spieldauer des Tracks ankündigte, waren der britische DJ und Produzent Mark Pritchard, sein Partner Tom Middleton und ihr gemeinsames Projekt Global Communication. Und ihr Album "76:14" (1994) zählt noch heute zu den Meilensteinen von Ambient-Electro.

Aber das war nur ein kurzer Augenblick in der 20 Jahre langen Karriere Pritchards. Der mittlerweile in Sydney lebende Klangbastler brachte mit Middleton als Jedi Knights den P-Funk in den Techno, er wühlte auf der Suche nach Samples ebenso in 60er-Jahre-Latinpop- und Lounge-Platten wie in uralten C64-Dateileichen.

Vocal House und Dubstep, Grime und SciFi-Pop, Filmzitate, Daddel-Soundtracks und Cartoon-Titelsongs - Pritchard hat immer irgendwo seine Finger im Spiel. Ein Sound-Kanoniker, dessen Werkschau schon eine eigene Liste wert wäre: 1000 Pritchard-Tracks, die man vor dem Ableben gehört haben sollte. Eine kleine Vorauswahl legt Mark Pritchard am 29. Juli im Golden Pudel Club auf.

Mark Pritchard So 29.7., 22.00, Golden Pudel Club (Bus 112), St. Pauli Fischmarkt 27, Eintritt 5,-; www.harmonic313.com