Zwölf Jahre alt ist "Happiness", ein Film von Todd Solondz, und bis heute ein Meisterwerk. Der Independent-Regisseur zeigt an einer Handvoll Menschen der US-Mittelklasse, wie sie vergebens das Glück suchen, sich belügen, ihre Neigungen vertuschen, wie sie mehr oder weniger verkümmern, obwohl rein äußerlich alles gut zu laufen scheint. Und dabei ist "Happiness" nicht traurig, sondern aufregend, bewegend, ergreifend. Immer wieder kommen schreckliche Wahrheiten ans Licht, verstellen und strecken sich Menschen, um ein bisschen Glück zu ergattern. Heraus kommt eine traurige Komödie, ein amüsanter Albtraum, die schreckliche Wahrheit. Drei Schwestern - Helen ist eine intellektuelle Erfolgsautorin, Joy eine verhuschte, ewig enttäuschte Liedermacherin und Jane scheint glücklich verheiratet - stehen im Mittelpunkt. Hinzu kommen Eltern, Kinder, ein Telefononanist, alle irgendwie verkorkst, aber rührend. Bis auf Janes Ehemann, ein Päderast, der ein atemberaubendes Drama liefert.

"Happiness" 139 Min., ab 16 J.