Regisseurin Alexa Karolinski stellt ihren Dokumentarfilm “Oma & Bella“ im Abaton vor

Abaton. Sie sind ziemlich beste Freundinnen: Regina Karolinski, zu der Regisseurin Alexa Karolinski mit Fug und Recht Oma sagen kann, und Bella Katz. Beide gehen stramm auf die 90 zu und teilen sich in Berlin-Charlottenburg eine Wohnung. Beide jüdische Frauen haben viel er- und den Holocaust überlebt. Enkelin Alexa wollte eigentlich ein Kochbuch mit den Rezepten der alten Damen zusammenstellen und hat sie deshalb immer wieder besucht. Sie nahm dann aber doch ihre Kamera mit in die Küche, Bella und Oma fingen an zu kochen - und zu erzählen. Dabei sind die Grenzen zwischen Kochrezepten und Lebenserfahrung manchmal durchaus fließend, wenn sie ihre Hühnersuppe als "jüdisches Penicillin" anpreisen, mit der man viele Krankheiten bekämpfen kann.

Sie erzählen von ihrer Jugend in Vilnius und Kattowice, denken an ihre Männer, rasieren Kalbsfüße und schneiden Gemüse. Die alten Rezepte basieren auf Maßeinheiten wie "ein Schuss" oder "eine Handvoll", gekocht wird nicht in Minuten, sondern "bis es gut aussieht". Mit den Gerichten kommen die Erinnerungen zurück. Ein Jahr lang hat die Regisseurin "Oma & Bella" begleitet, ist ihnen bei Einkäufen auf den Markt gefolgt, zeigt sie beim Romméspielen und beim Essen im Kreis ihrer großen Familien mit Freunden.

Alexa Karolinski hat ihren Dokumentarfilm durch Crowdfunding finanziert. Bei der Berlinale lief er in der Sektion "Kulinarisches Kino". Heute stellt sie ihn im Abaton bei der Hamburg-Premiere vor.

"Oma & Bella" heute, 20.00, Abaton (Metrobus 4/5), Allende-Platz 3, Karten 7,50; www.abaton.de