Hamburg. Unter den 20 nominierten Bands für den bundesweit ausgeschriebenen Bremer Jazzpreis, der am 28. September erstmals vergeben wird, ist auch eine aus Hamburg: Diazpora, das seit zehn Jahren existierende "Groove-Kollektiv", das mit zwei Saxofonen, Trompete, Gitarre, Keyboards, Bass, Schlagzeug und Perkussion musiziert. Auf der Bühne tragen die Herren Glitzerfummel von der Resterampe und weiß umrandete Plastiksonnenbrillen, ihre Helden heißen Sly & The Family Stone, Led Zeppelin und James Brown.

Dass es ihr vor Funk sprühender Tanz-Jazz in die Vorauswahl schaffte, überrascht, da der mit 10 000 Euro dotierte Preis ausdrücklich für Musiker gedacht ist, die "Jazz mit ethnischen Einflüssen" machen. Aber manchmal laden Diazpora auch den jamaikanischen Sänger Ray Darwin ein, und dann bekommt ihr Funk eine minimalistische Reggae-Färbung.

Zehn Juroren - Musiker, Festivalmacher, Medienleute - hatten je zwei Kandidaten für den vom Förder- und Freundeskreis des Jazz in Bremen e.V. vergebenen Preis benannt. Sie müssen sich nun auf drei Finalisten verständigen, die am 28. September im Bremer Klub Fritz um den Sieg wettspielen. Eine Jury unter Vorsitz der Pianistin Julia Hülsmann sowie 50 per Zufall ausgewählte Konzertbesucher treffen die Entscheidung. Zu den Nominierten zählen auch LebiDerya und Les Brünettes (beide Mannheim), die beim Hamburger Label Herzog Records unter Vertrag stehen.