Cuxhaven. Mit einem riskanten Roulettespiel sei es vergleichbar gewesen: Einsatz erhöhen und weiterspielen, selbst wenn alles verloren scheint. Sechs Festivals, herbe Verluste, und trotzdem haben die Organisatoren des Rockfestivals Deichbrand bei Cuxhaven nicht aufgegeben. Im vergangenen Jahr schrieben sie erstmals schwarze Zahlen, am 20. Juli beginnt das achte Festival mit rund 500 Mitarbeitern. Geplant sind 60 Live-Auftritte von rund 50 Bands. Die 25 000 Tickets sind seit Tagen ausverkauft.

Dabei stand am Anfang vor acht Jahren nur eine ambitionierte Vision. "Wir waren gleich mehrere junge Leute aus der Region, die getrennt versucht haben, ein ,junges' Festival ins Leben zu rufen", sagt Daniel Schneider, einer der Geschäftsführer der heutigen Festivalorganisation. "Fünf Jungs hatten sich in den Kopf gesetzt ein Heavy-Metal-Festival namens ,Deichbrand' zu starten; mir ging es vor allem um ein Event für junges Publikum. Unser Ziel war es, etwas in der Region zu schaffen, was wir selbst als Jugendliche immer vermisst hatten."

Heute spielen Größen wie Deichkind, H-Blockx oder die Beatsteaks auf dem Deichbrand-Festival. Für Cuxhaven und die Region ist das Festival inzwischen ein wichtiges Ereignis. "Das Deichbrand zieht junge Leute an, die sich an uns erinnern und auch mal zu anderer Zeit wiederkommen", sagt der Leiter des Cuxhavener Veranstaltungszentrums, Gerhard Schlichting. Auf ihn seien die Jungs 2004 mit ihrer Idee zugekommen. Oft werde Cuxhaven vorrangig als Kurort für Senioren und Familien gesehen. "Da schien mir ein Festival für junge Leute eine klasse Idee", sagt Schlichting.