Sieben Tage, sieben Termine - was nicht fehlen darf

Ob reif fürs Museum oder deutsche Avantgarde-Electromusiker, neugierig auf ein Benefiz-Spektakel oder einen weit gereisten TV-Mann - die LIVE-Redaktion kennt kein Sommerloch.

Donnerstag Berlin steht bereits seit vielen Jahren für Minimal-Electro, und Hamburg steht für Indierock. Da ist es eigentlich kein Wunder, dass die von der Elbe an die Spree gezogene Band Museum beides miteinander kombiniert. Mit seinem ersten, alles andere als museumsreifen Album "Traces Of" kommt das Quartett in die Molotow Bar (Spielbudenplatz 5, 20 Uhr).

Freitag Seit Ende 2011 veranstalten Jen (ohne s!) Martens und Cosma Shiva Hagen in deren Sichtbar am Fischmarkt unter dem Motto "Rastafairys 4 Africa" Unplugged-Konzerte. Für ein Benefiz-Spektakel zugunsten von "Ärzte ohne Grenzen" und "Menschen für Menschen" treffen sich Musiker dieses Genres im Knust. Ohne Gage spielen etwa Edita Abdieski, Die Herren Simple, Yasmin K., Bigsoul, Sebó und Mighty Howard. Modenschau und Aftershow-Party sind im Eintritt von 10 Euro inbegriffen (Neuer Kamp 30, 21 Uhr).

Sonnabend Nicht mehr ganz junge, gesellschaftlich aber interessierte Leute mögen sich an "Leo's" erinnern. Für sein ironisch angehauchtes ARD-Klatsch-Magazin erhielt Andreas Lukoschik 1991 den Grimme-Preis - und verabschiedete sich vom Schirm. Seitdem war der Moderator und Schauspieler viel unterwegs, wie sein amüsantes Sachbuch über die mehr als eine Million deutschen Schiffsreisenden zeigt. "Schläft das Personal auch an Bord?", fragt der Autor im "Kreuzfahrt-ABC" im Chocoversum (Meßberg 1, 19 Uhr).

Sonntag Dieter Moebius und Asmus Tietchens sind nicht mehr die Jüngsten, gehören indes zu den Großen der Avantgarde-Electromusik. Moebius war Teil der Bands Cluster und Harmonia und spielte auch mit Brian Eno, Tietchens meistens solo. Mit ihrem Album "Moebius & Tietchens" haben sie ein 35 Jahre altes Versprechen eingelöst: "Wir müssen mal 'ne Platte zusammen machen." Wie ihre 13 Stücke klingen, zeigt sich im Golden Pudel Club (Am St. Pauli Fischmarkt 27, 20 Uhr).

Montag Begleitend zur Ausstellung "New York Photography 1890-1950" (noch bis 2.9.) im Bucerius-Kunst-Forum zeigt das Metropolis die Originalversion des Films "Scarlet Street" von Fritz Lang von 1945. Die tiefgründige Analyse des kleinbürgerlichen Lebens der Metropole und ihrer Schattenseiten zählt zu den Meisterwerken des Film noir (Kleine Theaterstr. 10, 21.30 Uhr).

Dienstag Schuld ist mal wieder nur der Bossa nova: Sänger, Percussionisten und Tänzer verleihen dem Café Schöne Aussichten bei der "Bossa Nova Experience" brasilianisches Flair. Hüfte lockern, Geldbörse stecken lassen. Der Eintritt ist frei, es fehlt nur der Strand. Aber ein bisschen Fantasie sollte möglich sein (Gorch-Fock-Wall 4, 19 Uhr).

Mittwoch Im Juli spart das Knust Strom: Jeweils mittwochs werden in der Reihe "Knust Acoustics" drei Künstler vorgestellt, die je 30 Minuten spielen. Diesmal sind es "Krach und Getöse"-Förderpeis-Gewinner Tom Klose, Valeria Frattini und Tadday. Kleine Gesten, kleine Kunst, kleiner Preis - heißt Eintritt frei (Neuer Kamp 30, 18 Uhr).