Schauspielerin Emily Blunt über Beziehungen und das Filmgeschäft

Die britische Schauspielerin Emily Blunt wurde vor allem durch ihre Rolle in "Der Teufel trägt Prada" (2006) bekannt. Im vergangenen Jahr war sie neben Matt Damon in "Der Plan" zu sehen. In ihrem neuen Film "Fast verheiratet" (siehe nebenstehende Kritik) spielt die 29-Jährige zusammen mit US-Komiker Jason Segel ein Paar, das vor der Hochzeit in die Krise schlittert.

Hamburger Abendblatt:

Im Film stellt der Koch Tom seine Karriere hinter die seiner Frau zurück. Ist das ein Fehler?

Emily Blunt:

Ich denke, Tom gibt zu schnell auf. Erst sagt er ihr: Es ist okay, ich gehe mit dir in die Kleinstadt, schließlich kann ich überall kochen. Doch bald wird alles überschattet von Violets Erfolg. Es ist für Beziehungen immer schlecht, wenn ein Mann hinter dem Erfolg seiner Frau zurückbleibt. Es ist eine schwierigere Dynamik, als wenn es umgekehrt wäre.

Würden Sie für Ihren Mann, den Schauspieler John Krasinski, Abstriche bei der Karriere machen?

Blunt:

Das würde er mich nie fragen, er hat gar kein Interesse daran, dass ich so etwas tue.

Ihren internationalen Durchbruch hatten Sie mit der Rolle in "Der Teufel trägt Prada". Stehen Ihnen seitdem alle Türen offen?

Blunt:

Ich habe dem Film viel zu verdanken. Aber auch jetzt rufen mich Filmemacher nicht einfach von selbst an, sondern es ist ein harter Wettbewerb um Rollen und der hört eigentlich nie auf. Es ist ein unaufhörlicher Prozess, bei dem man sich ständig beweisen muss.

Ist Ihnen das nicht zu unsicher?

Blunt:

Natürlich gibt es Tage, wo man sich um die Zukunft Sorgen macht, weil man es als Schauspieler immer mit dem Ungewissen zu tun hat. Da braucht man eine dicke Haut. Es ist ein hartes Geschäft und ich würde niemandem raten, da reinzugehen. Ich finde den Satz meines Kollegen Tommy Lee Jones richtig: "Tu es nicht, denn du wirst sehr wahrscheinlich unglücklich und arm."