World Wide Web. Punkt, Punkt, Komma, Strich ... Das bekommt wirklich jeder hin, und sei er noch so kunstunbegabt. Ein Strichmännchen ist die wohl einfachste Darstellung eines Menschen - oder etwas, das einem Menschen zumindest grob ähnelt - und begleitet uns von Kindesbeinen an.

Und wer hat als Kind nicht darüber nachgedacht, wie toll es wäre, wenn die Figur nicht nur still dastünde, sondern sich bewegen würde?

Diesen kleinen Traum kann man sich im Internet ganz einfach erfüllen: "Draw a Stickman" erweckt Strichmännchen zum Leben. In bislang zwei Episoden läuft die selbst gezeichnete Figur durch die Gegend und muss Abenteuer bestehen. Und es ist gleichermaßen beruhigend wie anrührend, im Zeitalter fotorealistischer Animationen dem Männlein mit ungelenk per Maus gekritzelten Leitern, Schwertern und Schlüsseln dabei zu helfen, gegen einen Drachen anzutreten oder auf einen Baum zu klettern.

Technisch ist die Seite weit entfernt davon, Kinderkram zu sein. Und auch inhaltlich kann man sich als Erwachsener der Faszination nicht entziehen, die entsteht, wenn die eigenen mehr oder minder künstlerischen Ergüsse auf einmal bewegter Teil einer Geschichte werden. Lohn für die großen Mühen mit den kleinen Figuren war in diesem Jahr die dreifache Auszeichnung bei den "Webby"-Awards. "Draw a Stickman" bekam in der Kategorie "Beste Animation" den Jury- und den Publikumspreis sowie einen weiteren Publikumspreis als "Bestes virales Marketing".

Ein wahr gewordener Kindheitstraum: www.drawastickman.com