Ausstellung über kühle Köstlichkeiten

Vanille, Erdbeer, Schokolade - wer mag das nicht? Die Klassiker unter den Eissorten führen seit Jahren die Beliebtheitsskala in Deutschland an. Fast acht Liter der begehrten Süßspeise verzehrt jeder Deutsche pro Jahr, und "trotzdem wissen viele nicht, wie sie produziert wird", sagt Rolf Wiese, Direktor des Freilichtmuseums am Kiekeberg, wo bis in den Dezember hinein eine Sonderausstellung diese Lücke füllen möchte.

Das Gelato kommt übrigens nicht etwa aus Italien, sondern aus dem antiken China. Hier wurde die kalte Köstlichkeit bereits vor 5000 Jahren entdeckt: Gletscherschnee wurde schlicht mit Honig angereichert. Der Siegeszug des Eises beginnt dann dennoch mit der Eröffnung der ersten Eisdiele durch einen Italiener - allerdings in Wien. Dort nimmt Paolo Ciprian 1906 zum ersten Mal eine elektrische Eismaschine in Gebrauch. Die industrielle Herstellung des Eises, wie wir es kennen, findet ihren Anfang in den 1930er-Jahren nach Erfindung der Kältemaschine. Mit Ende des Zweiten Weltkriegs setzt ein regelrechter Eisboom ein, dem sich die Brüder Klehn anschließen und im Jahr 1950 in Buxtehude das Familienunternehmen Eisbär Eis gründen. Heute gehört die Firma vor den Toren Hamburgs zu den größten Eisproduzenten in Deutschland.

Doch wie genau funktioniert das denn nun, die Herstellung von Speiseeis? Wie viel Zucker steckt in einer Kugel Eis, und wie leben die Kühe, die für die nötige Milch sorgen? Diesen Fragen geht die Sonderausstellung "Eiskalt und lecker. Speiseeis aus Apensen" auf den Grund. Historische Fotografien, Eismaschinen und eine technische Melkkuh erwecken das Mysterium "Eiscreme" zum Leben und lassen es für die ganze Familie zu einem Erlebnis werden. Auch wenn die Sonne sich in Hamburg immer mal wieder rar macht, weht doch im Freilichtmuseum südlich von Hamburg ein Hauch von Sommer.

"Eiskalt und lecker. Speiseeis aus Apensen" bis 2.12., Di-So 10.00-18.00, Freilichtmuseum am Kiekeberg (Bus 340), Am Kiekeberg 1, Eintritt 9,-/Kinder bis 18 J. frei, T. 790 17 60; www.kiekeberg-museum.de