Hamburg. Matti Geschonneck gehört fraglos zu den spannendsten Filmemachern dieses Landes. Der 59 Jahre alte Regisseur dreht Psycho- und Familiendramen, eigenwillige Krimis und Thriller - und dabei immer beste Fernsehunterhaltung. Das konnte man zuletzt in dem von der ersten Minute an spannenden Gerichtsfilm "Am Ende einer Nacht" beobachten. Montagabend stellte Geschonneck seinen neuen Film, "Eine Frau verschwindet", auf dem Münchner Filmfest vor.

In der Tragikomödie "Boxhagener Platz", die 2009 auf der Berlinale gezeigt wurde und heute Abend in der ARD zu sehen ist, hat der Regisseur, der vom Grimme-Preis bis zum Deutschen Fernsehpreis sämtliche wichtigen Auszeichnungen eingeheimst hat, den Roman von Torsten Schulz über eine OstBerliner Kindheit verfilmt. Dafür hat er ein All-Star-Ensemble versammelt, zu dem Gudrun Ritter, Michael Gwisdek, Meret Becker, Jürgen Vogel und Horst Krause gehören. Einen "Berliner Heimatfilm" hat Geschonneck seinen Abstecher ins Kino genannt. Nicht ostalgisch, aber vom nostalgischen Schmelz des Blicks auf die Kindheit des Protagonisten durchwebt, erzählt "Boxhagener Platz" die ans Herz gehende Geschichte der rüstigen Oma Otti (Ritter), die sich im hohen Alter und trotz fünf überlebter Männer neu verliebt.

"Boxhagener Platz" heute, 20.15 Uhr, ARD