Balu, der Bär aus dem "Dschungelbuch", war ein früher Verfechter der Entschleunigung. Mit seinem Song "Versuch's mal mit Gemütlichkeit" demonstrierte er anschaulich, dass auch Raubtiere etwas von Lebenskunst verstehen. Im Gegensatz zu Balu sind die Tiere, die als Vorlage für ihn dienten, ausgesprochen kamerascheu. Zwei Hamburger Dokumentarfilmer haben sich jetzt erfolgreich an die Fersen der Tiere geheftet, von denen heute nur noch 10 000 Exemplare in Indien leben.

Drei Monate lang waren Ivo Nörenberg und Oliver Goetzl auf dem Subkontinent unterwegs. Sie konnten Szenen einfangen, die auch Zoologen vorher unbekannt waren. So zeigen sie, wie ein Muttertier ihrem Jungen hochgewürgten Nahrungsbrei einflößt. Um solche Bilder zu bekommen, mussten die Filmemacher sich etwas einfallen lassen. Sie bauten Tarnverstecke und errichteten einen Aussichtsturm. Teilweise ferngesteuerte Kameras platzierten sie in Höhlen, in der Nähe von Termitennestern und unter Bäumen, die reife Früchte trugen. Das Erste zeigt Montag die Dokumentation "Held aus dem Dschungelbuch". Weil das Zustandekommen der Bilder genauso interessant ist, wie die Tiere und die Welt, in der sie leben, ergänzt der NDR das Thema Mittwoch mit einem Making-of. (vob)

"Held aus dem Dschungelbuch - Der Lippenbär" Montag, 2.7., 20.15 Uhr, ARD

"Lippenbären: Abenteuer mit dem wahren Balu" Mittwoch, 4.7., 20.15 Uhr, NDR