Es war einmal ein Häuschen an der Fuhlsbütteler Straße, in dem es fast war wie in Thailand: Das Restaurant hatte wenige Tische, war einfach, aber urig. Serviert wurden hervorragende Speisen von einer netten Thailänderin mit Pausbäckchen. Eines Tages brach die Thailänderin hinter der Theke im Boden ein: Ihr ist nichts Schlimmes passiert, aber das Restaurant musste umziehen. Das neue Lokal an der Adolf-Schönfelder-Straße, an der man eher eine Autobahnraststätte vermutet, ist groß, hat aber auch eine gemütliche Ecke: Gäste sollten unbedingt einen der Thai-Tische reservieren, an denen man auf Kissen sitzt, während die Beine in einem Loch unter dem Tisch baumeln. Bisher hieß dieses Restaurant Phuket.

Als der neue Besitzer das Lokal Khao San nannte, überwog Skepsis. Ohne Grund! Der neue Koch, der bereits im Phuket half, hat offenbar viel gelernt vom einstigen Sternekoch: Mein Lieblingsfisch (gebackene Seezungenfilets in Chilisoße mit Thai-Basilikum für 13,80 Euro) schmeckt genauso toll! Er macht ihn auf Wunsch so scharf, dass im Bauch gefühlt 35 Grad herrschen.

Die Satey Gai vorweg, Hühnerspieße in Erdnuss-Soße (6,50 Euro), werden mit einem Feuer zum Selbergrillen gebracht. Alternativ lohnt die Zitronensuppe mit Meeresfrüchten und Kaffirblättern (4,80 Euro). Als Hauptgericht gibt es Fleisch und Fisch in allen Variationen, aber Vorsicht: Was als scharf bezeichnet wird, IST scharf. Hier hat sich schon mancher mit der Serviette die Schweißperlen abgewischt. Nur eines habe ich noch nie erlebt: Dass jemand beim Gehen unglücklich aussah.

Khao San Mo-Fr 12.00-15.00 und 18.00-23.00, Sa/So 12.00-23.00, Adolf-Schönfelder-Str. 33-35, (U Mundsburg), T.29 82 33 80; www.thai-restaurants-hamburg.de