Holi. Wie ein Name aus fernen Zeiten mutet der von Jean-Luc Godard an. Seit 50 Jahren dreht er kontinuierlich Filme, doch sein erster, "Außer Atem", der 1960 die Filmsprache revolutionierte, ist mit Abstand der bekannteste. Wenig bekannt (zumindest hierzulande) dagegen sind die Filme, die er im neuen Jahrtausend drehte.

Tatsächlich ist "Film Socialisme" der erste Godard-Film seit vielen Jahren, der in Deutschland wieder einen Kinostart erlebt. Godard hatte früher einmal verkündet, ein Film habe einen Anfang, eine Mitte und einen Schluss, "aber nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge" - und so mischt er auch heute seine erzählerischen Fragmente immer wieder mit dokumentarischen Einsprengseln. Hier weitet sich eine Kreuzfahrt zur Meditation über Europa und hinterfragt mit der berühmten Sequenz auf der Freitreppe von Odessa aus Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin" einmal mehr die Filmgeschichte. Rätselhaft, anregend.

"Film Socialisme" Fr 23.12., 17.15, So 25.12., 15.00, Di 27.12., 20.00, Holi (U Hoheluftbrücke), Schlankreye 69, T. 422 30 40