Die Komödie “In guten Händen“ überzeugt mit amüsanten Dialogen.

Wir befinden uns im London des Jahres 1880, mitten im Viktorianischen Zeitalter, das ja für seine Lustfeindlichkeit berüchtigt ist. Dr. Robert Dalrymple (Jonathan Pryce) behandelt vermeintlich depressive Frauen, indem er so lange an ihnen herumfummelt, bis sie zum Orgasmus kommen. So ein Höhepunkt hebt bekanntlich die Laune, die Patientinnen sind - zumindest für den Moment - geheilt und kommen gerne wieder. Folge: Die Praxis brummt. Zur Verstärkung engagiert Dalrymple den jungen Arzt Mortimer Granville (Hugh Dancy), der sich rasch großer Beliebtheit bei der Damenwelt erfreut. Doch von der vielen Fummelei bekommt Granville einen Tennisarm. Ein Hilfsmittel muss her ...

Eine Komödie über die Erfindung des Dildos? Doch, das funktioniert, und gar nicht mal schlecht. Der Witz entsteht zum einen durch die Ernsthaftigkeit, mit der die Doktoren hier zu Werke gehen. Sie glauben wirklich, es mit psychisch kranken Frauen zu tun zu haben, bei denen man nur den richtigen Knopf drücken muss. Zum anderen blickt der wissende Zuschauer auf ein verklemmtes Zeitalter zurück und kann sich nur schmunzelnd wundern. Das heikle Thema fängt Wexler mit elegant-ironischen Dialogen auf, die gut aufgelegten Schauspieler tun ein Übriges. Befriedigung garantiert!

Bewertung: empfehlenswert

In guten Händen GB 2011, 99 Min., ab 12 J., R: Tanya Wexler, D: Hugh Dancy, Jonathan Pryce, Maggie Gyllenhaal, Rupert Everett, täglich im Abaton (OmU, Fr/Sa nicht), Studio-Kino (Sa/So nicht), Passage (Sa nicht); www.ingutenhaenden.senator.de