Hafenklang. Dass in Neuseeland einiges anders ist als auf der nördlichen Halbkugel, haben wir ja schon immer geahnt. Statt Fußball spielen dort alle Rugby, es gibt Hobbits, Elben und Orks, und das Wasser strudelt verkehrt herum aus dem Abfluss.

Bis auf die Sache mit dem Rugby alles Mumpitz. Wahrscheinlich unterscheiden sich die Menschen in Deutschland gar nicht so stark von denen in Neuseeland. Obwohl, wenn man sich das Orchestra of Spheres so anschaut und anhört ...

Die vierköpfige Band sieht nicht nur aus, als wären die Herren von Deichkind mit einem Theaterfundus kollidiert, sie machen auch Musik, die anders klingt als die der anderen Kinder. Wenn man angestrengt hinhört, erkennt man Einflüsse aus Free Jazz, aus indonesischer Gamelanmusik und tausenderlei anderen Quellen. Die Band selbst nennt gern erstaunliche Genres wie psychedelische Grundschuldisco, die sie nachhaltig beeinflusst hätten.

Aus welchem Paralleluniversum sie ihre Inspirationen auch immer erhalten mögen, in ihrer Heimat haben sie sich mit unermüdlichen Auftritten jedenfalls einen Ruf erarbeitet, der ihnen jetzt auch eine Tour durch Landstriche auf der nördlichen Halbkugel ermöglicht. Nicht fehlen dürfen dabei neben den wirklich abenteuerlichen Kostümen von Orchestra of Spheres ihre selbst gezimmerten Instrumente.

Vom Gebrauch bewusstseinserweiternder Substanzen raten wir ohnehin immer ab. Besonders aber, wenn man plant, das Konzert der wahnsinnigen Kiwis zu besuchen. Sonst droht akuter Synapsenkollaps.

Orchestra Of Spheres heute, 21.00, Hafenklang (Bus 112), Große Elbstraße 84, Karten zu 8,- (Abendkasse); orchestraofspheres.bandcamp.com