Der Dokumentarfilm “Wader Wecker Vater Land“ zeigt Aufnahmen von einer Tournee der Liedermacher Hannes Wader und Konstantin Wecker.

"Ohne unsere Lieder hätte sich die Welt bestimmt verändert - zum Negativen", antwortete Konstantin Wecker einmal auf die immer wieder gern gestellte Frage, ob (Protest-)Lieder die Gesellschaft verändern können. Der Dokumentarfilm "Wader Wecker Vater Land" verbindet Aufnahmen von einer gemeinsamen Tournee der Liedermacher Hannes Wader und Konstantin Wecker mit Reflexionen der beiden über ihren Beruf sowie Rückblenden.

Dabei ruft er in Erinnerung gebliebene Details wie Weckers Verhaftung wegen Kokainbesitzes 1995 ebenso in Erinnerung wie länger Zurückliegendes und Vergessenes, etwa dass Wader von Fans zerbrochene Schallplatten per Post erhielt, als er 1977 der DKP beitrat, oder dass er festgenommen wurde, als er seine Hamburger Wohnung unwissentlich der gesuchten RAF-Aktivistin Gudrun Ensslin zur Verfügung stellte. Diese Wendepunkte in beider Leben nehmen zu Recht großen Stellenwert ein, geht es doch um die Verantwortung gegenüber dem Publikum und gegen sich selbst. Vielleicht habe seine eigene Kokainsucht für ihn dieselbe Funktion gehabt wie für Wader der Eintritt in die DKP, äußert Wecker einmal. Eine bedenkenswerte Überlegung in dieser spannenden Dokumentation, die individuelle Biografien und Zeitgeschichte miteinander verbindet.

Bewertung: empfehlenswert

Wader Wecker Vater Land D 2011, 95 Min., o. A., R: Rudi Gaul, täglich im Abaton; Internet: waderwecker-film.de