Hamburg. Der Traum vom Fliegen. Viele Leute kennen ihn. Und Tänzer ganz besonders. Sie wünschen sich, möglichst schwerelos zu sein, wie Victoria Hauke in einer Traumerzählung bekennt. In ihrem Tanztheater "... and then I wake up", uraufgeführt auf Kampnagel, erfüllt sich die Choreografin den Wunsch der Leichtigkeit für ein paar Minuten, auf dem Rücken getragen von Partner Chris Lechner. Mit ihm und Philipp van der Heijden begibt sie sich in ihrem Rechercheprojekt mit dem K3-Zentrum für Choreografie auf die Erinnerungsspuren von Träumen im Körper, versucht, das unbewusste Wissen bewusst zu machen und für "neue" kinetische Qualitäten zu nützen.

Das Ergebnis dieser Suche ist ein intimes kleines, aber feines Stück mit spezieller Bewegungssprache. Es scheint so, als ob der Raum und nicht die Tänzer als eigentliche Kraft auf die Körper wirken. Sie treiben wie ferngesteuert dahin, scheinen von unsichtbaren Energien beherrscht oder gesteuert - und entgehen dennoch keinen Moment der Kontrolle der Tänzer. Die drei sind - auch geschlossenen Auges - hellwach, um den sie lenkenden Impulsen oder Partnern folgen zu können.

Sehr präzise ist der dramaturgische Bogen im Wechsel von Soli, Duos und synchronen Aktionen gebaut. Tanz wird nicht als Kunst vorgeführt, sondern als ehrlich spontane Bewegung zu den Beats von Andi Ottos pulsierender Klang-Collage. Dann wieder ergibt sich durch Slow Motion der Körper eine Spannung zur schnellen Rhythmik der Musik. Philipp van der Heijden nimmt sie in expressiv zuckenden Alleingängen auf und wird tänzerisch zum Mittelpunkt der zwischen Traum und Wachen schweifenden Choreografie.

... and then I wake up bis 18.12., jeweils 19.30 Uhr, Probebühne 1, Kampnagel, Karten unter T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de