Die Comic-Verfilmung “Captain America“ ist grellbunt. Regisseur Joe Johnston präsentiert hier mit einem gehörigen Schuss Selbstironie ein naives Abenteuer.

Schon wieder, nur wenige Wochen nach "The Green Lantern", eine Comic-Verfilmung, und dieser Superheld hat immerhin schon 70 Jahre auf dem Buckel. 1941 erfunden, geht es natürlich um den Zweiten Weltkrieg, um den Kampf Gut gegen Böse, Amerika gegen die Nazis. Und da will der schmächtige Steven Rogers (Chris Evans) natürlich dabei sein. Doch immer wieder fällt er durch die Musterung. Bis er im Labor eines Militär-Wissenschaftlers, bei Dr. Josef Reinstein (Stanley Tucci), landet und auf Geheiß von General Philipps (Tommy Lee Jones) per Spritze zum Supermann verwandelt wird.

Allerdings geht es nicht gleich an die Front. Im albernen Kostüm muss Steven alias "Captain America" auf Theaterbühnen für Kriegsanleihen werben, schließlich wird er sogar zum Actionhelden in lausigen B-Filmen. Doch dann bekommt er es mit einem Nazi zu tun, der noch verrückter ist als Hitler: Johann Schmidt (Hugo Weaving). Der hat nicht nur eine Schwäche für nordische Mythologie - mit blauer Tinktur hat er sogar Munition für eine Superwaffe gebraut, mit der sich die Weltherrschaft erringen lässt.

Regisseur Joe Johnston präsentiert hier mit einem gehörigen Schuss Selbstironie ein naives Abenteuer, das dem Comic-Strip von damals bezüglich greller Buntheit oder weltpolitischer Einfachheit in nichts nachsteht. Hier kriegt Hitler bei jeder Varieté-Vorführung eins übergebraten, für Zwischentöne ist kein Platz, und weil die Amerikaner auf der richtigen Seite stehen, geht es mit viel Hurra und lautem Getöse gegen den Super-Schmidt. All das in 3-D, sodass einem beim abschließenden Showdown die Einzelteile um die Ohren fliegen.

Bewertung: annehmbar

Captain America USA 2011, 124 Min., ab 12 J., R: Joe Johnston, D: Chris Evans, T. Lee Jones, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Streit's (OF), UCI Mundsburg/Othmarschen/Smart-City; http://captainamerica.marvel.com/intl/de