Der Dokumentarfilm “Michel Petrucciani - Leben gegen die Zeit) thematisiert Angst vor Einsamkeit und den sorglosen Umgang mit Drogen.

Michel Petrucciani war ein großartiger Jazz-Pianist, der mit einem schweren Handicap leben musste. Von Geburt an litt der kleinwüchsige Musiker an der Glasknochenkrankheit. Er wusste, dass er nicht alt werden würde. Das bremste ihn in seiner Lebenslust aber keineswegs. Der aus einer Musikerfamilie stammende Franzose spielte täglich bis zu zwölf Stunden. Der Film zeigt ihn als Menschen und von Spielwut und Improvisierkunst getriebenen Musiker. Regisseur Michael Radford hat dabei auf Filmmaterial zurückgegriffen, das Roger Willemsen gedreht hat, der Petrucciani in seiner TV-Sendung in Deutschland bekannt machte. Terry Clark erinnert sich: "Mit 13 klang er wie ein lebensmüder 38-Jähriger, der in Mexiko in einer Bar festsitzt." Der Dokumentarfilm thematisiert auch seine Angst vor Einsamkeit, den sorglosen Umgang mit Alkohol und Drogen. Petrucciani hat nichts ausgelassen. Radford hat das in dem vielschichtigen Porträt überzeugend umgesetzt.

Bewertung: empfehlenswert

Michel Petrucciani - Leben gegen die Zeit Frankreich/Deutschland u.a. 2011, 99 Min., o. A., R: Michael Radford, D: Michel Petrucciani, täglich im Koralle, Do, So, Mi im Passage; www.24bilder.net