Neue Form-Ideen beim HfbK Designpreis im Museum für Kunst und Gewerbe

Designer bewegen sich als Erfinder neuer Produktgestaltungen an der Grenze von Funktionalität und Kunst. Die Hochschulen bieten ihnen einmalige Spielwiesen, auf denen sie sich austoben können, ohne auf eine unmittelbare Verwertbarkeit ihrer Ideen zielen zu müssen. Die Ausstellung HfbK Designpreis der Leinemann-Stiftung für Bildung und Kunst präsentiert 33 Nachwuchskünstlerinnen und -künstler, die sich mit ihren Kreationen hervorgetan haben. Vom 2. Dezember an ist sie im Museum für Kunst und Gewerbe zu sehen.

Die nominierten Designprojekte bilden eine große Vielfalt ab. Samuel Burkhardt hat mit "EXE" ein Gefährt entwickelt, bei dem der Fahrer vorwärts auf dem Bauch liegt und sich in unmittelbarer Nähe zum Asphalt fortbewegt. Eine Vorrichtung zum häuslichen Kompostieren haben sich Charlotte Dieckmann und Nils Ferber ausgedacht. Ihre "Parasite Farm" ist ein Kompostiersystem im Kleinformat für Küchentisch und Bücherregal. Manche Ideen muten etwas spleenig an, aber das ist der Lohn der absoluten Hochschulfreiheit: Man kann sich hemmungslos austesten.

Etwa wenn Daniel Pietschmann ein aufgeschlagendes Telefonbuch zwischen Ventilatoren installiert, die die Seiten zyklisch umblättern. Oder wenn ein Team aus Enzo Mittelberger, Benedikt Schich, Simon Schmitz, Jakob Taranowski für ein Rennen in Hildesheim ein Akkuschraubergefährt entwickeln, das von einem solchen Gerät angetrieben wird und lediglich vier Kilogramm wiegt. Oliver Schau wiederum hat mit "DN_100" ein öffentliches Sofa-Möbel geschaffen, das, aus einem zweckentfremdeten Drainagerohr angefertigt und an ein Geländer montiert, ein Sitzmöbel im öffentlichen Raum ergibt. Viele der Arbeiten geben indirekt einen Kommentar zu unserer Zeit und zu Fragen wie Nachhaltigkeit oder Leben in der modernen Stadtgesellschaft ab, hinterfragen Materialien und Techniken.

Weitere Aussteller sind Sebastian Auray, Daniel Kern, Diana Tsantekidou, Studio 6, Philipp Wand, Max Weydringer und Till Wolfer. Am 1. Dezember wird eine hochkarätige Fachjury unter ihnen allen den Preisträger küren. An diesen jungen Designerinnen und Designern zeigt sich das innovative Potenzial in dieser Stadt ganz besonders.

HfbK Designpreis der Leinemann-Stiftung für Bildung und Kunst 2.12.2011 bis 8.1.2012, Museum für Kunst und Gewerbe (U/S Hbf.), Steintorplatz, Di-So 11.00-18.00, Do 11.00-21.00; www.mkg-hamburg.de ; www.leinemann-stiftung.de