Hamburg. Vieles am seltsamen Spiel der Liebe ist ja längst Kulturgut gewordenes Klischee. Zum Beispiel die Konstellation Mann jenseits der Lebensmitte verlässt Ehefrau für jugendliche Sekretärin. Mit diesem erwartbaren Ehedrama beginnt Terence Frisbys Komödie "Funny About Love", die in der Regie von Robert Rumpf im English Theatre Premiere feierte, um dann doch zum Glück ganz schnell ausgetretenes Terrain zu verlassen.

Denn in die schicke Wohnung der verlassenen Rosie (Debbie Radcliffe) stolpert der Ex der Sekretärin, der Gelegenheitskriminelle Darren (Chris Casey). Schon bald sinnt das in der Not vereinte Duo auf Rache und erweckt im untreuen Gatten Piers (James Walmsley) den Glauben, seine beiden kostbaren Turner-Bilder seien zerstört.

Die Rache des Autors reicht aber noch viel weiter und entwickelt sich für den Zuschauer dank der vier zu Hochform auflaufenden Darsteller umso genussvoller. Darren und Rosie liefern sich wundervolle Verbalscharmützel, der aus der Wohnungsnot geborene Verbleib des jungen Mannes bei der Lady mündet gar in eine aufrechte Liebe. Den Mythos der Toy-Boy-Liebe, diesen beiden kauft man ihn ab. Vor allem Debbie Radcliffe glänzt als Rosie mit wundervoller Ironie und Cleverness. Daneben gibt James Wilmsley als untreuer Gatte einen erbärmlich unbedarften Hanswurst ab, den nach dem beruflichen auch der private Erfolg verlässt. Seine quietschige Sekretärin Larissa (Emily Eaves) ist zwar schwanger, aber da hört der Spaß mit der Liebe noch lange nicht auf.

Funny About Love bis 22.1. 2012, English Theatre, Lerchenfeld 14, Karten unter T. 227 70 89; www.englishtheatre.de