Konsequent spitzt sich die Tragödie zu und wird dabei zu einer düsteren Reflexion über Männlichkeit.

Selten einmal kommt ein Film aus Belgien in deutsche Kinos, neben den beklemmenden Sozialstudien der Gebrüder Dardenne ("Das Kind", "Lornas Schweigen") waren das zuletzt vor allem die Filme des Duos Gustave de Kervern und Benoît Delepine ("Mammuth"), die sich durch ihren schrägen Humor auszeichneten. Der scheint überhaupt ein landestypisches Kennzeichen zu sein - als gute Möglichkeit, den grimmigen Verhältnissen beizukommen.

Grimmig ist auch "Bullhead", der sein realistisches Sozialdrama als Thriller erzählt und sich dann zu einer Tragödie griechischen Ausmaßes entwickelt. Denn der verschuldete Rinderzüchter Jacky (Matthias Schoenaerts) spritzt nicht nur seinen Tieren das verbotene Wachstumshormon, sondern auch sich selber - Reaktion auf eine traumatische Kindheitserfahrung. Konsequent spitzt sich die Tragödie zu und wird dabei zu einer düsteren Reflexion über Männlichkeit.

Bewertung: empfehlenswert

Bullhead Belgien 2011, 128 Min., ab 16 J., R: Michael R. Roskam, D: Matthias Schoenarts, Jeroen Perceval, Jeanne Dandoy, Tibo Vandenborre, Frank Lammers, Barbara Sarafian, täglich im 3001 (OmU); www.rundskop.be