Hamburg. Es war nicht nur für Beardyman das erste Mal: Der britische Beatboxer ist vorher noch nie in Hamburg aufgetreten. In Deutschland ist er bislang primär durch seine geschätzt acht Fantastilliarden Auftrittsvideos bei YouTube bekannt geworden. Also kann man wohl davon ausgehen, dass ihn auch der überwiegende Teil der fast 600 Fans, die ins Gruenspan gekommen sind, bislang nur vom Bildschirm kennt. Anders als dort agiert er am Sonntag aber nicht als gut gelaunter Entertainer, der Hip-Hop, Beats und Humor verschmilzt. Stattdessen versinkt der Saal in über weite Strecken wortlosen Lawinen aus Bassfrequenzen.

Technisch bleibt das, was er in den zwei Stunden zeigt, unglaublich beeindruckend. Aus dem akustischen Nichts schafft er mit seiner Stimme und diversen technischen Geräten in Sekundenschnelle tanzbare Elektro-Tracks, für die andere sich tagelang im Studio einschließen würden.

Doch emotional hätte man sich etwas weniger Musik gewordenen Zorn und etwas mehr lockere Verspieltheit gewünscht. Na ja, vielleicht klappt das ja beim nächsten Mal.