Jüdische Gemeinde. Für die Entwicklung Hamburgs spielten viele jüdische Familien eine bedeutende Rolle. Sie beeinflussten sowohl den Handel und die Wissenschaft als auch die Architektur und Kulturlandschaft der Stadt. Der Kaufmann Oscar Tietz etwa eröffnete 1912 das Alsterhaus, der Psychologe William Stern, Erfinder des Intelligenzquotienten, war sogar Mitbegründer der Universität Hamburg. Und auch so manche Wohnarchitektur in Harvestehude geht auf jüdische Baumeister zurück.

Historische Fotos, Grundrisse und Biografien zum Hamburger Judentum sind bis Ende Januar in der Ausstellung "Hamburg erblüht zur Metropole - Jüdische Kaufleute, Wissenschaftler und Künstler prägen unsere Stadt" im Haus der Jüdischen Gemeinde zu sehen. Die Exponate sind das Ergebnis eines Gemeinschaftsprojekts dreier Hamburger Schulen, das durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unter dem Motto "denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule" initiiert wurde. Seit Sommer 2009 erforschten Auszubildende und Schüler der Staatlichen Gewerbeschule Werft und Hafen (G7), des Ganztagsgymnasiums Klosterschule und der Rudolf-Roß-Gesamtschule die Spuren jüdischer Geschichte in Hamburg.

Ziel des Projekts ist es, mit der aktiven Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen verschiedener Schulformen ein Bewusstsein für den Wert von Denkmälern zu schaffen. Die Arbeiten der Schülergruppen verweisen auf die Notwendigkeit, kulturelle Denkmäler zu erhalten.

Hamburg erblüht zur Metropole bis 27.1.2012, Mo-Do, jew. 9.00-12.00, Jüdische Gemeinde (Metrobus 4 + 5), Grindelhof 30, Eintritt frei, Anmeldung für Besuchergruppen: info@jghh.org