Am 21. November starten die Nordischen Lesetage im Literaturhaus. Mit dabei sind zwölf Autoren und 32 Plastiktrolle

Hamburg. Eine Hommage an Künstler wie Man Ray oder Damien Hirst kann man mit einer Gala oder einer Vernissage ausdrücken. Der Schwedenfinne Roger Gustafsson zollt seinen Tribut mit einer Trollfigur aus Plastik. "Mumins" heißen die niedlichen kleinen Dinger, die aussehen wie eine Kreuzung aus Nilpferd und Drache. In Skandinavien kennt sie und ihre Geschichten jedes Kind. 32 stehen als Hommage an große Künstler und als schmückendes Beiwerk zu den "Nordischen Lesetagen" von heute an im Literaturhaus.

Bis zum Freitag hat jeder Abend ein anderes Thema, und erstaunlicherweise ist kein einziger Krimiautor unter den zwölf geladenen Schriftstellern. Der Auftakt der Lesetage knüpft thematisch an die Frankfurter Buchmesse an: Isländische Sagas stehen heute ab 20 Uhr im Mittelpunkt der Lesung von Klaus Böldl und Karl-Ludwig Wetzig. Die Sagas sind Islands wichtigster Beitrag zur Weltliteratur, sie erzählen vom Leben der ersten Siedler auf Island und deren Seefahrten bis nach Amerika. Es ist der einzige Ausflug ins Mythische, der Rest der Woche steht im Zeichen der Gegenwartsliteratur. Es geht um Alltagsgeschichten und um nordisches Lebensgefühl. Der schwedische Bestsellerautor Jonas Jonasson erzählt morgen (18.30 Uhr) die Geschichte seines betagten Helden Allan Karlsson, einem Hundertjährigen, der aus dem Altersheim flieht und sich daran erinnert, wie er als junger Mann die Weltgeschichte durcheinandergebracht hat.

Die dänische Schriftstellerin Helle Helle bestreitet ebenfalls am Dienstag(20.30 Uhr) gemeinsam mit ihrem Landsmann Morten Ramsland einen Abend unter dem selbst erklärenden Motto "Familie, Freunde und Tote in Dänemark". In ihren Geschichten mühen sich junge Menschen mit ihrem Durchschnittsleben ab. Sie warten und hoffen, dass die Zukunft eine spektakuläre Wendung bringt.

Kühl, lakonisch und höchst unterhaltsam - und ganz ohne Krimi.

Nordische Lesetage Mo 21.-Fr 25.11., Literaturhaus (Metrobus 6), Schwanenwik 38, weitere Termine und Karten zu je 10,-: www.literaturhaus-hamburg.de