Hamburg. Musik - damit kann man in einer Vorweihnachtsshow nichts falsch machen. Neue Gipfel erklomm Moderator Kay Ray mit seiner Version von Peter Gabriels "Solsbury Hill" in der Berghütten-Kulisse der "großen Schmidt-Wintergala" ebenso wenig wie nach der Pause Musical-Star Carolin Fortenbacher ("Hinterm Ozean"), ehe sich alle Beteiligten gemeinsam ins "Winter Wonderland" sangen. Eine solide Mixed-Show mit sechs Acts ist die "Wintergala", aber vor Freude dahinschmelzen muss man nicht.

Paradiesvogel Kay Ray zeigte sich immer dann am schlagfertigsten, wenn er Künstler und Zuschauer regelrecht verfolgte. Indes fand er diesmal nicht immer das Maß zwischen uralten Gags ("FDP - fast drei Prozent!") und gelungenen Wortspielen wie: "Der Papst lässt Abtreibung zu - man muss nur entfernte Verwandte in den Pass eintragen."

Die Leckerlis auf dem bunten Teller waren die Varieté-Parts: Das Duo Spot the Drop überzeugte mit komischen, auch mimisch ausgefeilten Jonglage-Nummern - im Sitzen mit Bällen, im Stehen mit Keulen. Und der sprechende Zauberer Gaston, der mithilfe der Selbsthilfegruppe "Flinke Finger" von der Sucht der Magie loskommen wollte, zauberte immer wieder Neues hervor. Alle drei originelle Gewinner. Das ist Wolfgang Trepper bei der "Wintergala" traditionell. In kurzer Lederhose hackte der Ruhrpott-Misanthrop auf dem ARD-"Musikantenstadl" und dessen Moderator Andy Borg ("eine fleischgewordene sprechende Frikadelle") herum. Da konnte auch sein optisch gewöhnungsbedürftiger Sirtaki mit Kay Ray nicht die Freude trüben.

Die große Schmidt-Wintergala bis 8.1.2012, Schmidt-Theater, Karten unter T. 31 77 88 99