Ein märchenhaftes Wochenende mit Musik von Konstantin Wecker, mit Rumpelstilzchen und Karl-May-Geschichten

Komödie Winterhude. Wenn Dornröschen auf den Froschkönig trifft und dann auch noch Schneeweißchen und Rosenrot auftauchen, ist das nicht gerade das, was man Werktreue nennt. Macht aber nichts, denn die Brüder Grimm sind ein wenig ins Alter gekommen. Da bringen sie schon mal das ein oder andere Märchen durcheinander - zumindest in "Wachgeküsst - Das Dornröschen-Musical", das das Erfolgsduo Christian Berg und Konstantin Wecker im Winterhuder Fährhaus auf die Bühne bringt.

Ausgerechnet an ihrem 18. Geburtstag sticht sich die schöne Prinzessin mit der verbotenen Spindel in den Finger. Eigentlich nicht so schlimm, denkt sich da so manches Kind, wenn es da nicht den bösen Fluch der dunklen Fee gäbe, die schon seit der Taufe der Prinzessin beleidigt ist, dass sie nicht eingeladen war. Aber immerhin ist da ja noch die gute Fee, die das Schlimmste von Dornröschen abwenden kann. Und so fällt die Prinzessin nicht gleich um, sondern nur in einen 100-jährigen Schlaf.

Wilhelm (Joachim Quirin) und Jacob Grimm (Christian Berg) höchstpersönlich führen durch die Geschichte und bringen da so einiges in den Tüdel, was das junge Publikum ganz schön auf-, aber auch zum Lachen bringt. Extrem rockig haben Wecker und Berg das Stück inszeniert - und gewohnt witzig, mit einigen Spitzen, die vor allem die Erwachsenen amüsieren dürften. Geklatscht, gesungen und hie und da mal aufgesprungen wird sowieso. Am Sonnabend und Sonntag jeweils um 15 Uhr ist das Musical für die ganze Familie wieder zu sehen.

Ein bisschen originalgetreuer geht es da schon auf der Bühne des Kindermusiktheaters St. Stephan zu, aber natürlich ebenso märchenhaft. Denn "Rumpelstilzchen" steht auf dem Programm der Theatergruppe für Kinder ab sechs Jahren.

Jeder kennt die Geschichte von der schönen Müllerstochter, die drei Kammern voll Stroh zu Gold spinnen soll. Kein leichtes Unterfangen, würde nicht Rumpelstilzchen unterstützend eingreifen. Unter der Leitung von Christine Grottke und mit viel Witz, Charme sowie eingängigen Melodien entführen die Kinder die Besucher in eine wunderbare Märchenwelt.

In die Kategorie Märchen gehören streng genommen auch die Cowboy- und Indianergeschichten von Karl May, auch wenn der Autor sich vehement dagegen gewehrt hätte, galten die Abenteuer doch lange als Erfahrungsberichte. Wie auch immer, Old Shatterhand und sein roter Bruder Winnetou sind die Helden spannender Geschichten. Beispielsweise in dem DDR-Puppentrickfilm "Die Spur führt zum Silbersee" aus den Jahren 1985-89, inszeniert nach Motiven von ebendiesem Karl May. In Kooperation mit cinefest, dem Internationalen Festival des deutschen Film-Erbes, lädt das Altonaer Museum Kinder und Erwachsene zur kostenlosen Filmvorführung am Sonntag um 11 Uhr ein.

Wachgeküsst - Das Dornröschen-Musical: Sa 12.11. und So 13.11. jeweils 15.00, Komödie Winterhuder Fährhaus (Hudtwalckerstraße), Hudtwalckerstraße 13, Karten ab 12,10, T. 48 06 80 80; www.komoedie-hamburg.de

Rumpelstilzchen: Sa 12.11. und So 13.11., jeweils 16.00, Saal der St.-Stephan-Gemeinde (U Wandsbek-Gartenstadt), Pillauer Str. 86, Eintritt 5,-/erm. 2,50,-; www.kindermusiktheater-st-stephan.de

Die Spur führt zum Silbersee: So 13.11., 11.00, Altonaer Museum (Bhf. Altona), Museumstraße 23, Eintritt frei; www.altonaermuseum.de