Die New Yorker Indie-Band The Rapture spielte ein schnelles, ekstatisches Konzert mit Tanzflurfegern wie “Pieces Of The People We Love“.

Hamburg. Ein Auftritt von The Rapture verspricht an sich hemmungslose Entäußerung. Unvergessen ist bis heute der kurze Gig der New Yorker beim Reeperbahn-Festival 2006: Weit jenseits der Mitternacht schwitzte, klebte und wogte alles in einem einzigen Glückstaumel. Fünf Jahre später legten die inzwischen schwer angesagten Jungs bei ihrem Auftritt im Knust zunächst mit "In The Grace Of Your Love" vom gleichnamigen dritten Album eine etwas ruhigere Gangart ein.

Doch bald steigerte das Quartett das Tempo. Tanzflurfeger wie "Pieces Of The People We Love" und "Get MySelf Into It" befeuerten das Adrenalin in der Blutbahn. Spätestens mit den dreckigeren, in die partyfrohen 60er-Jahre des Big Apple versetzenden Krachern "The Devil" oder "The Killing" war es fast wieder da: das Schwitzen, Kleben und Wogen. Der Glückstaumel.

Während Luke Jenner sich aufs gelegentliche Gitarrenspiel verlegte und vor allem bei den eher von Elektronik und Acid dominierten Dance-Songs seine hysterische Stimme wunderbar in Szene zu setzen wusste, sorgte vor allem Gabriel Andruzzi an Keyboard, Saxofon und Kuhglocken (!) für gut platzierte Akzente. Sein Verdienst ist es, dem Saxofon zu neuer Bedeutung im Rock verholfen zu haben. Dem manisch tänzelnden Spiel des Musikers zuzuschauen war die reinste Freude.

Am Ende zündeten die Songs vom Debütalbum "Echoes", wie "Olio", dann doch mehr als der aktuelle Hit "How Deep Is Your Love". Nach schnellen 75 Minuten war abrupt Schluss. Alles schön, ein wenig mehr Ekstase wäre vielleicht drin gewesen.