Oma hat Schuld. So verknappt könnte die Formel lauten, weshalb aus dem Süditaliener Domenico Mazziotta, heute Wirt und Koch des In Situ in Blankenese, ein so fantasievoller Künstler am Herd wurde: Als kleiner Junge lebte Domenico bei seiner Oma in dem Dorf Matera in der Basilikata, doch Oma musste tagsüber auf die Felder - und so versorgten sich die Kinder nach der Schule selbst. Domenico brutzelte und probierte, gab Dinge zusammen, die er nie zusammen auf einem Teller gesehen hatte. Und so macht er es noch heute: Als Vorspeise legt er gebackene Ziegentaler auf Wasabi-Apfel (8,50 Euro), danach verkuppelt er den gebratenen Seeteufel in Pancettamantel mit Gurken, die er zuvor in süßem Senf geschmort hat (23,50 Euro). Er gibt Süße zu Würze, legt das gebratene Hirschrückenfilet zu Rosenkohl, Stampfkartoffeln und Preiselbeeren (23 Euro).

Aus seiner Heimat importiert Mazziotta vier Rotweine, wie den intensiven Primitivo Lux (für 23 Euro), und das Olivenöl seiner Familie.

Die Speisekarte wechselt monatlich. Mazziotta möchte zu einem neuen Geschmack verführen. Sein Konzept gelingt: Die Gäste schieben sich gegenseitig Probierlöffelchen zu. Das Wort Erlebnis-Gastronomie bekommt hier eine ganz andere Bedeutung.

Mazziotta, heute 51, hat das Kochen in Italien, der Schweiz, Österreich und Frankreich gelernt, arbeitete in Hamburg im Ristorante Roma, im Il Giardino und war acht Jahre der Küchenchef im La Vela - durchweg gute Adressen. Nun hat er sein eigenes Reich für 40 Gäste. Morgens kann man den Wirt beobachten, wie er mit vollen Armen frisches Gemüse und Kräuter ins Restaurant trägt. Später präsentiert er jedes Gericht wie ein Kunstwerk.

In Situ Mo-Fr 12.00-15.00 und 18.00-23.00, Sa 18.00-23.00, Blankeneser Landstraße 1 (S Blankenese), T. 18 01 19 32