House-Veteran Hans Nieswandt liest und legt auf

Hans Nieswandt gehört zu den Urgesteinen, zu denen, die "irgendwie schon immer" dabei waren. 1983 verlangte - und bekam - er das erste Mal Geld fürs Plattenauflegen, das kreisende Vinyl hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen. Genauso wenig wie das Schreiben. Er war Redakteur bei der "Spex", schrieb für "Groove", für die "taz" und eine Handvoll weiterer Blätter und Magazine. Das Goethe-Institut schickte ihn als DJ in ferne Länder. Wenn er nicht gerade seine Radioshow bei "1Live" vorbereitet oder in irgendeinem Club zwischen Mexiko und München auflegt, schreibt er Bücher.

"DJ Dionysos" ist bereits sein drittes, aus ihm liest er in der Theaterbar Zentrale, bevor die Worte den Tönen weichen. Wie schon in den Vorgängern "plus minus acht" und "Disko Ramallah" schreibt er über das DJing und die Merkwürdigkeiten, die einem Plattendreher so begegnen können. Neu ist, dass er die Anekdoten um fiktive Anteile erweitert. Und weil Hans Nieswandt Hans Nieswandt ist, lässt er es sich nicht nehmen, nach der Lesung noch zu Vinyl und Reglern zu greifen. Levente und Knarf Rellöm in seiner Inkarnation als King Fehler unterstützen ihn nach Kräften beim Wechsel von Hoch-(Lesung) zu intellektueller Spaßkultur (Disco). So ist für alle gesorgt.

Hans Nieswandt Fr 11.11., 21.00, Zentrale Theaterbar (U/S Jungfernstieg), Alstertor 1, Eintritt 10,-; www.thalia-theater.de