Hamburg. Skepsis ist angebracht, wenn Musiker über Genregrenzen springen, da hat sich schon mancher das Bein verstaucht. Seit 2006 singt die Staderin Angela Denoke neben der klassischen Oper auch Klassiker der gehobenen Unterhaltung. Am Montag umfasste ihr Programm "Von Babelsberg nach Beverly Hills" Lieder aus Revue, Singspiel und Film. Der Abend streift hart die rührselige Beschwörung einer angeblich besseren Vergangenheit, die schließlich Künstler wie Kurt Weill vertrieb und Kurt Gerron aus dem Blauem Engel nach Auschwitz brachte. Von alledem hört man hier wenig. Die Arrangements sind musikalisch gewieft, das Jazzquartett swingt hart und auf höchstem Niveau, Angela Denoke vermeidet das Fettnäpfchen Kitsch; aber auch den Jazz. Schön, wenn Denoke im März wieder Oper singt.