Theater in der Basilika. Carmen Leck ist frustriert: Männer wollen immer nur Sex. Entschlossen, ihrem Schicksal als Lustobjekt ein Ende zu bereiten, gibt sie deshalb eine Annonce auf: "Suche impotenten Mann fürs Leben." Der gleichnamige Roman von Gaby Hauptmann hat sich 1,5 Millionen Mal verkauft und dient jetzt als Vorlage für die Theaterfassung Gunnar Dreßlers.

Ein dankbarer Stoff möchte man meinen, das Stück bleibt trotzdem im wahrsten Sinne des Wortes blutleer. Der Komödie fehlt es an Tempo und Wortwitz, nach dem ersten Akt haben sich die zwei Hauptfiguren noch nicht einmal kennengelernt. Auch bei den Darstellern beweist Dreßler kein glückliches Händchen. Meridian Winterberg spielt Carmen Leck überzeugend energisch, schade nur, dass ihr dabei jeglicher weiblicher Charme abhandenkommt. Die restlichen Charaktere, immerhin insgesamt zehn, teilen sich Anna Politzer und Peter Princz. Das ist zu knauserig bemessen, allein Peter Princz muss in sechs Rollen schlüpfen. Die Konsequenz ist, dass er für seine wichtigste Figur fehlbesetzt ist. Man nimmt ihm den verschrobenen Psychologen ab, aber nicht den Macho, der sogar eine Impotenz vortäuscht, um sich an eine Frau ranzumachen. Auch Anna Politzer muss sich dreiteilen zwischen Carmens bester Freundin, einer Kellnerin und einer Kräuterhexe. Und bleibt dabei immer dieselbe Person. Und so endet die Suche nach dem impotenten Mann fürs Leben - jedenfalls für das Publikum - ohne Höhepunkt.

Suche impotenten Mann fürs Leben bis 31.12., täglich 20.00 (außer Mo), Theater in der Basilika (Metrobus 2), Borselstraße 14-16, Karten zu 20,- bis 24,- unter T. 390 46 11